von Christine Cieslak Heilpraktikerin/ Pflanzenheilkunde und Initiatorin von NaturWege – langsamer Tourismus in der Oberlausitz
Standort Zittauer Beet am Salzhaus von „ Ein Korb voll Glück“
Wenn wir uns mit Kräuterkunde beschäftigen, dann stoßen wir neben den Wildkräutern in Wiese und Wald auf die Gewürzkräuterstauden in unseren Gärten. Viele von ihnen kommen aus dem Mittelmeerraum und sind in der Zeit des Mittelalters über die Klostergärten bei uns heimisch geworden und nicht mehr wegzudenken aus unserer Küche.
Auf dem Zittauer Beet finden wir Gewürzkräuterstauden und Gemüsepflanzen. Was erzählen uns diese Pflanzen?
Sprache der Pflanzen
Ich lenke unseren Blick auf die Gewürzkräuter. Sie kommen aus der Familie der Lippenblütler. Wer mich kennt weiß, dass ich die Wirkung von Pflanzen gern in ihren Zusammenhang mit ihrer Familienzugehörigkeit erkläre. Pflanzen aus der gleichen Familien haben ähnliche Eigenschaften und doch ist jedes Kraut für sich individuell und hat Besonderheiten, die uns ihren Charakter zeigen.
Gewürzkräuter machen unsere Nahrung bekömmlicher und sind Heilpflanzen in der Phytotherapie. Die Anwendung ist sehr verschieden, aber der Charakter der Pflanze ist für beide Aspekte die Grundlage.
Viele Gewürzkräuter gehören zur Familie der Lippenblütler. In der Blüte können wir die Form der Lippen erkennen. Hier auf unserem Beet finden wir Muskatellersalbei, Ysop, Oregano, Minze…
Frisch gepflanzt sind die Blüten noch nicht sichtbar. Die Lippenblütler sind eine typische europäische Pflanzenfamilie. In unserer Region finden wir wild die Taubnesseln (Rote Taubnessel, Weiße Taubnessel, Gelbe Taubnessel), den Gundermann, den Günsel vor. Südlicher beheimatet ist der Rosmarin, die Zitronenmelisse, der Thymian, der Ysop, der Salbei, der Muskatellersalbei u.a. sie lieben und brauchen die milden Winter und die Sonne. In den östlichen Regionen finden wir das Herzgespann und ganz aus dem Osten kommt ursprünglich das Basilikum. Hauptinhaltsstoff dieser Familie sind die ätherischen Öle, die sanften Bitterstoffe und die Gerbstoffe. Je mehr Sonne umso mehr ätherische Öle sind typisch für Vertreter aus der Familie.
Wir alle kennen typische Gerüche von Minze über Basilikum zum Oregano. Mit diesen Gerüchen verbinden wir oft Erlebnisse und leckeres Essen.
Bei meinen Reisen in Portugal vor mehr als 20 Jahren sind die Begegnungen mit dem Rosmarin und seinen „brennenden“ Duft und das erste Kennenlernen des betörenden Duftes vom Muskatellersalbei in starker Erinnerung. Bei uns in Zittau entfalten unsere Pflanzen nicht so stark das ätherische Öl.
Die Verbindung von ätherischen Öl (Duft) und den sanften Bitterstoffen in den Lippenblütlern führen uns zu der aromatischen Anwendung beim Würzen unserer Speisen und als aromatischer Heilpflanzenauszug. Sie verbessern die Verträglichkeit von Speisen und sind somit stärkend für die Verdauungskraft. Durch die gestärkte Verdaungskraft haben sie eine kräftigende und durchblutungsanregende Wirkung. Wir können auch einen Zusammenhang zur Psyche herstellen. Sie sorgen auch im übertragenen Sinne für Appetit, Appetit auch auf das Leben und Lust aufs Leben. Bei den einzelnen Kräutern gehe ich auf ihren spezifischen Charakter ein.
Auf dem Zittauer Beet finden wir Ysop, Herzgespann, Muskatellersalbei, Minze und Oregano
Foto von Christine Jurtz www.fototine
Beitrag von Ein Korb voll Glück : Oregano oder Origano- Pizzagewürz